Zum Hauptinhalt springen

Marktwertentwicklung von 1966-1967 Shelby GT 350 / GT 500 und 1969 Ford Mustang BOSS 429: Eine Kurzüberblick der letzten Jahre

In den letzten Jahren hat sich der Markt für Oldtimer, insbesondere für Fahrzeuge aus den 1960er Jahren, in einer komplexen und teilweise widersprüchlichen Weise entwickelt. Obwohl einige Segmente des Marktes signifikante Preissteigerungen verzeichnen konnten, zeigen viele Oldtimer, vor allem die Volumenmodelle dieser Ära, eine abnehmende Marktwertentwicklung. Diese Tendenz ist sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit zu beobachten.

In Deutschland zeigt der Markt für Oldtimer der 1960er Jahre eine gemischte Lage. Während es einige ikonische Modelle wie den Jaguar E-Type und den Mercedes-Benz W113 gibt, die weiterhin stabil bleiben oder moderate Wertsteigerungen aufweisen, haben viele andere Fahrzeuge an Wert verloren. Zu den Gründen für diese Entwicklung zählen u.a.:

Marktsättigung: Eine zunehmende Anzahl von Oldtimern auf dem Markt hat zu einer Sättigung geführt, die den Preisdruck verstärkt. Viele Käufer finden sich angesichts der Vielzahl an verfügbaren Modellen in einer besseren Verhandlungsposition, was die Preise drückt.

Veränderte Nachfrage: Insbesondere jüngere Sammler zeigen ein wachsendes Interesse an neueren Fahrzeugen der 80er und 90er Jahre, was zur Abnahme der Nachfrage nach älteren Modellen führt.

Wirtschaftliche Unsicherheiten: Globale wirtschaftliche Herausforderungen und geopolitische Spannungen, haben die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt. Dies hat sich direkt negativ auf den Oldtimermarkt ausgewirkt, da potenzielle Käufer oft zurückhaltender sind.

Im Fokus – die Ford Mustang Top Modelle:

Der Ford Mustang als amerikanische Ikone besitzt weiterhin einen hohen Wiedererkennungswert und ist auch Dank der aktuell achten Generation öfters im Stadtbild vertreten. Schauen wir uns die Modelle im Einzelnen an:

 

1966 Ford Mustang Coupé (C-Code, 289cui V8 mit 2bbl):

Der 1966 Ford Mustang Coupé ist nicht nur ein bedeutendes Fahrzeug in der Automobilgeschichte, sondern auch ein Symbol für Freiheit und Jugendkultur in den 1960er Jahren. Mit seinem ansprechenden Design, der breiten Motorenpalette und dem sportlichen Fahrverhalten bleibt er ein Favorit unter Autoliebhabern und Sammlern. 1966 wurde der Mustang mehr als 600.000 Mal produziert. Der kleine V8 mit seinen 289cui (4,7l) und ca. 200 PS (C-Code) hat von den 2000er Jahren bis Anfang der 2020er Jahre größtenteils eine moderat ansteigende Seitwärtsbewegung gemacht und galt daher zurecht als ideales Einsteigerfahrzeug. Sehr gute Fahrzeuge wurden bis zu 30.000 Dollar gehandelt, selten darüber. In den folgenden beiden Jahren (2021-2022) explodierte der Wert um 40-50%. In den letzten drei Jahren hat das Volumenmodell jedoch wieder deutlich Federn lassen müssen und ist um 10-15% im Wert gefallen, liegt jedoch weiterhin über den Marktwerten von 2020.

1966 Shelby GT 350 Hertz:

Im September 1965 einigten sich Caroll Shelby und die Autovermietung Hertz darauf, den Shelby GT350 in einer Sonderedition über deren neuen „Sports Car Club“ anzubieten. Dafür gingen 1.002 Exemplare an die Autovermietung und Klubmitglieder, die älter als 25 Jahre waren, konnten den Wagen für 17 US-Dollar pro Tag und 17 Cent pro Meile mieten. Die bekanntesten Shelby Fastbacks des Jahrgangs 1966 sind diese Rent-A-Racer mit den ikonischen goldenen LeMans Streifen. Die Preise dieser Wagen sind in den letzten 5 Jahren um fast 20% gestiegen. Ihren Peek mit fast 25% Wertzuwachs (binnen 3 Jahren) hatten die Shelbys Mitte 2023. Die danach folgenden knapp 10% Wertverlust haben Sie in den letzten Monaten nahezu halbiert.

1967 Shelby GT 500:

Der erste Shelby Mustang mit einem BigBlock – der legendäre Shelby GT 500 – in den letzten 5 Jahren eine Seitwärtsbewegung in der Wertentwicklung zurückgelegt. Top Exemplare in den beliebten Farben Nightmist Blue, Raven Black und Darkmoss Green liegen weiterhin um die 300.000 Dollar. GT 500 mit einer C6 Automatik erzielen jedoch um ca. 20% günstigere Verkaufswerte.

Der 1967 Ford Mustang GT 390 Fastback (S-Code) mit seinem 390cui BigBlock hat in dem selbem Zeitraum deutlich an Wert gewonnen. Wer einen vollständigen S-Code Fastback in einem schlechteren Zustand in seiner Garage hatte, konnte sich über 50% Wertzuwachs binnen 5 Jahren freuen.

1969 Ford Mustang BOSS 429:

Mit dem Modelljahr 1969 wurde die strategische Neuausrichtung von Ford, auf der Suche nach Wettbewerbsfähigkeit, Marktanteilen und einer stärkeren Markenidentität, hin zu eigenen Modellen mit dem Boss 302 und 429 anstatt den Shelbys deutlich. So wurde der Ford Mustang BOSS 429 zu einem der legendärsten Muscle-Cars seiner Zeit. Der 429 lag 1969 bei ca. 4.800 US-Dollar. Bereits in den 2010er Jahren wurden Boss 429 Modelle bei Auktionen für bis zu 500.000 US-Dollar verkauft, natürlich bei entsprechendem Zustand, Historie und Originalität. Danach fielen die Marktpreise um ca. 30% bis zu den 2020er Jahren. Seitdem haben die Top Exemplare um die 40% Wertzuwachs in den letzten 5 Jahren erfahren. Perfekte Fahrzeuge erreichen mittlerweile wieder die 500.000 US-Dollar Marke.

Fazit:

Insgesamt verdeutlicht die aktuelle Marktsituation, dass während ein allgemeiner Trend hin zu einer Abnahme des Wertes vieler Oldtimer zu beobachten ist, ikonische Modelle und solche mit einer klaren Rennsportgeschichte wie die Shelby und BOSS-Varianten weiterhin als wertvolle Investitionen gelten. Die Nachfrage nach klassischen Fahrzeugen bleibt in bestimmten Segmenten stark, während andere Modelle unter veränderten Marktbedingungen leiden. Sammler und Investoren sollten diese Trends im Blick behalten, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gern!

 

Quelle: Hagerty Vehicle Valuation Report 12/2025